Aatifi – Maraka*:
Gastspiel mit Malerei, Grafik und Installation
22.11.2025 – 22.2.2026

Geheimnisvolle, dynamische Formen und Linien, Lichtfülle und vibrierende Farben kennzeichnen das abstrakt-skripturale Oevre des afghanisch-deutschen Künstlers Aatifi (*1965 in Kandahar). Seit 25 Jahren ist Bielefeld die künstlerische Heimat des international anerkannten Malers. Dieses besondere Jubiläum nimmt Aatifi zum Anlass für eine große Retrospektive in seiner Stadt. Unter dem Titel „Aatifi – Maraka“ präsentiert er rund 100 Werke im Kunstforum Hermann Stenner. Die Goldbeck Stiftung fördert das Ausstellungsprojekt über das begleitende Bildungs- und Vermittlungsprogramm und stellt die Räumlichkeiten für rund drei Monate zur Verfügung.

In Bielefeld hat der Meisterkalligraf und studierte Maler (Kunstakademie Kabul und Hochschule für Bildende Künste HfBK Dresden) maßgeblich eine eigenständige, universell verständliche Bildsprache entwickelt, die zwei große Kulturkreise verbindet. Sie vereint die hohe Kunst der traditionellen islamischen Kalligrafie, das Licht und die Farbenpracht Afghanistans und südlicher Länder mit der zeitgenössischen Kunst westlicher Prägung, Stilelementen des expressiven Realismus und der deutschen Malerei nach 1945.

Brückenschlag zwischen Kulturen

Abstrahierte Fragmente arabischer Schriftzeichen finden sich völlig frei in einen neuen, modernen Kontext gesetzt – vollkommen ihres herkömmlichen Inhalts enthoben, ohne jede Codierung. Die oftmals raumfüllenden Malereien, Mixed Media Arbeiten und Tuschezeichnungen leben von reduzierten Formen, hoher Ästhetik, expressiver Farbigkeit, Kraft und Dynamik, Tiefe und Raum.

Etliche Auszeichnungen und Stipendien, Einzel- und Gruppenausstellungen wie News from Afghanistan im Pergamonmuseum in Berlin, Prozess III im Museum Ratingen in Nachbarschaft führender Vertreter des Informel, DIE GROSSE Kunstaustellung NRW (Museum Kunstpalast), Hier und Jetzt – Aktuelle Kunst in Westfalen (Gustav-Lübcke-Museum) oder Written Imagery (Neue Galerie Dachau) und Beteiligungen an Kunstmessen wie art Basel oder art Miami beleuchten die Relevanz seines künstlerischen Schaffens.

Mit „Aatifi – Maraka“ fördert die Goldbeck Stiftung das Gastspiel des Künstlers mit der markanten Handschrift. Aatifi, der die Einzelausstellung selbst kuratiert, zeigt hauptsächlich farbintensive Malereien auf Leinwand und Papierarbeiten aus verschiedenen Schaffensphasen der vergangenen 25 Jahre – inklusive zahlreicher Werke aus dem Jahr 2025, die er eigens für „Maraka“ geschaffen hat. Die unterschiedlichen Werke zeichnen seinen künstlerischen Weg nach, von den Anfängen als Kalligraf über Ausflüge in die Dresdner Schule bis hin zur Entwicklung seiner unverwechselbaren Bildsprache. Auch figurative Bleistift- und Kohlezeichnungen wie aus seinem Gaststudium an der HfBK Dresden gehören zu der Retrospektive. Zudem verwandelt er einen Raum im Kunstforum in ein lebendiges Atelier und macht den Entstehungsprozess eines Werks öffentlich sichtbar. Ergänzend bietet der Künstler ein Kunstvermittlungsprogramm für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Lehrkräfte an, um Kreativität und interkulturellen Austausch zu fördern.

Maraka
*Maraka bezeichnet auf Paschtu,
eine der beiden Amtssprachen in
Afghanistan, ein sehr persönliches
Gespräch, einen freien Austausch,
eine Begegnung.

Zitat zu Aatifi

„Die Arbeiten zeigen auf beeindruckende Art und Weise, wie Elemente einer langen kultur- und kunstgeschichtlichen Tradition durch spektakuläre Neuinterpretation zu neuem Leben erweckt werden. Die Kalligrafie, wichtigste Kunstform in der klassisch-islamischen Welt, wird so zum Teil einer modernen internationalen Kunstsprache – und das in einem hohen qualitativen Maßstab“
Prof. Dr. Stefan Weber, Direktor des Museums für Islamische Kunst im Pergamonmuseum Berlin

 

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