Hermann Stenner wäre einer der besten Maler Deutschlands geworden, wenn nicht der sinnlose, verbrecherische Krieg seine Opfer geholt hätte.
Willi Baumeister, zitiert nach Wolfgang Kermer (Hrsg.): Aus Willi Baumeisters Tagebüchern: Erinnerungen an Otto Meyer-Amden, Adolf Hölzel, Paul Klee, Karl Konrad Düssel und Oskar Schlemmer. Ostfildern-Ruit: Cantz, 1996, S. 52–53.
12. März 1891
Stenner wurde als erstes von acht Kindern des Malermeisters Hugo Stenner und seiner Ehefrau Elise in Bielefeld geboren
1908
Abschluss der Realschule und Besuch der Bielefelder Handwerker- und Kunstgewerbeschule
1909
Besuch der privaten Zeichenschule von Heinrich Knirr in München sowie der Malschule des Tier- und Landschaftsmalers Hans von Hayek in Dachau
April 1910
Umzug nach Stuttgart und Besuch der Malklasse Christian Landenbergers an der Königlich Württembergischen Akademie der Bildenden Künste
Sommer 1911
Teilnahme an der Sommerexkursion der Akademie nach Dießen am Ammersee
Erste Einzelausstellung in der Galerie Otto Fischer, Bielefeld
Oktober 1911
Wechsel in die Komponierklasse von Adolf Hölzel innerhalb der Stuttgarter Akademie
Sommer 1912
Stenner erhielt als Meisterschüler ein eigenes Atelier
Sommerexkursion der Akademie nach Montjoie ( seit 1918 Monschau ), vorher Besuch der Kölner Sonderbund-Ausstellung
Vierwöchiger Aufenthalt in Paris in Begleitung des Ehepaares Hans und Lilly Hildebrandt
1913
Vermehrte Beteiligung an bedeutenden Ausstellungen
Sommer 1913
Teilnahme an der Sommerexkursion nach Schleißheim bei München
Zweite Einzelausstellung in der Handwerker- und Kunstgewerbeschule in Bielefeld
1914
Beteiligung an der großen Expressionistenausstellung »Die Neue Malerei« der Galerie Arnold in Dresden, Ausstellungsbeteiligungen in Stuttgart, Berlin (»Neue Secession«), Köln und Stuttgart
Zusammen mit Oskar Schlemmer und Willi Baumeister Ausführung des heute zerstörten Wandbildzyklus in der Vorhalle der Werkbundausstellung in Köln, anschließend gemeinsame Reise nach Amsterdam
Teilnahme an der Exkursion der Akademie nach Meersburg am Bodensee
Am 7. August freiwillige Meldung zum Württembergischen Grenadier-Regiment Nr. 119 »Königin Olga«
5. Dezember 1914
Stenner fiel im Alter von nur 23 Jahren beim Sturm auf Iłow (85 Kilometer westlich von Warschau) und wurde dort in einem Massengrab bestattet
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Hermann Stenner. Junge Kunst Band 32. Mit Beiträgen von Christiane Heuwinkel und Christoph Wagner, 80 Seiten, 56 Abbildungen, 14 × 20,5 cm, ISBN 978-3-943616-68-2, 11,90 €, erhältlich in unserem Museumsshop oder hier bestellbar.